Jessica Keller
«Eine Mahlzeit kann Lebensqualität zurückbringen.»
Wie bist du zu deinem Beruf gekommen?
Schon als Kind habe ich gerne gekocht und zu Hause regelmässig mitgeholfen. Meine ersten Einblicke in den Beruf erhielt ich bei einer zweiwöchigen Schnupperlehre im damaligen Kantonsspital Baselland in Laufen, wo ich sehr herzlich aufgenommen wurde. 2011 erhielt ich dort die Lehrstelle als Köchin und begann noch im selben Jahr meine Ausbildung, die ich 2014 erfolgreich abschloss. Anschliessend blieb ich noch fast ein Jahr im KSBL, bevor ich für 2,5 Jahre in einem Altenheim arbeitete. Danach kehrte ich ins KSBL nach Laufen zurück. Seit nunmehr als 4 Jahren arbeite ich auf dem Bruderholz und im vergangenen Jahr feierte ich mein 10-jähriges Jubiläum. Zusätzlich bin ich Berufsbildnerin und kann so meine Erfahrungen weitergeben und habe ich letztes Jahr erfolgreich meine Weiterbildung zur Diätköchin FA abgeschlossen.
Welche Eigenschaften sollte man mitbringen, um die Herausforderungen im Alltag meistern zu können?
Als Köchin solltest du mit den Kochtechniken, der Lebensmittelhygiene und Ernährung vertraut sein. Wichtige Fähigkeiten sind zudem gutes Zeitmanagement, Organisationstalent und die Fähigkeit, unter Stress ruhig und effizient zu arbeiten. Teamarbeit, Kommunikationsfähigkeit und Kreativität gehören ebenfalls dazu.
Was erfüllt dich am meisten in deinem Beruf?
Die Möglichkeit, meine Kreativität einzubringen und am Ende des Tages ein konkretes Ergebnis zu sehen. Besonders erfüllend ist es, wenn ich durch meine Arbeit sowohl die Patientinnen und Patienten als auch die Mitarbeitenden mit dem Essen glücklich und zufrieden machen kann.
Was glaubst du ist häufigste Klischee welches mit deinem Beruf in Verbindung gebracht wird?
«Spitalessen ist langweilig und fade!»
Einige haben geringe Erwartungen an die Kulinarik in einem Spital, da der Fokus auf der medizinischen Behandlung liegt. Doch oft wird vergessen, dass das Essen und Trinken ebenfalls eine heilende Wirkung haben können. Wenn man mit Liebe und Sorgfalt kocht, kann selbst eine einfache Mahlzeit weit mehr sein als nur Nahrungsaufnahme sein – sie kann ein Stück Lebensqualität zurückbringen.
Gab es Momente, in denen du besonders stolz auf dich oder dein Team warst?
Ich bin besonders stolz darauf, die Berufsprüfung zur Diätköchin FA erfolgreich abgelegt zu haben, obwohl ich oft an mir selbst gezweifelt habe. Ebenso bin ich stolz auf mein Team, da wir während des Umbaus und der Inbetriebnahme der neuen Küche eine herausfordernde Zeit gemeistert haben. Diese Erfahrung hat uns als Team gestärkt und das Zusammengehörigkeitsgefühl weiter gefestigt.
Was kochst du am liebsten?
Aufwändige Gerichte wie Schmorbraten, frische Rinderbouillon und Pulled Pork, aber auch Gerichte aus dem Balkan bereite ich gerne zu.